Perform!Perform! |
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In München findet im Bereich der internationalen Theatergastspiele im Vergleich zu anderen Städten wenig statt. Es sind von einigen Gastspielen an den festen Häusern abgesehen, allein die internationalen Festivals DANCE und SPIELART (beide im zweijährigen Rhythmus), die hier systematisch auswärtige zeitgenössische Bühnenkunst präsentieren. Deshalb zeigten die Gasteig München GmbH (anlässlich ihres 20-jährigen Jubiläums), die Kulturstiftung der Stadtsparkasse München und das Theaterfestival SPIELART mit |
dem Modellversuch »Perform!Perform!«, dass man aufbauend auf bestehenden Strukturen und durch Nutzung von Synergieeffekten ein Programm erstellen kann, das ein Großstadtpublikum auch zwischen den Festivals mit aktuellen Tendenzen der internationalen Theater- und Performance-Szene vertraut macht. |
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Das Programm 2005 / 2006 |
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19.10.05 Akhe Theater Russland: White Cabin Ein multimediales Traumtheater ohne Worte. Die Alchimisten des Akhe Theaters verwenden Stummfilme, Schattentheater, Kinderspielzeug, vergilbte Fotos und Motive der russischen Avantgarde-Kunst. Das Ergebnis ist eine surreale Varietéshow phantastischer Bilder und magischer Szenarien - bis alles in Flammen aufgeht. |
29. und 30.11.05 El Periférico de Objetos Argentinien: Manifiesto de Niños |
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28. und 29.01.06 Kantor-Festival (Film und Theater) |
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Im Rahmen des Film- und Theaterprogramms werden Arbeiten des berühmten polnischen Regisseurs Tadeusz Kantor gezeigt und sein Fortwirken heute am Beispiel des Teatr Cinema aus Polen verdeutlicht. Gezeigt werden Andrzej Wajdas Film-Klassiker Die tote Klasse (1975, ca. 80 min) und andere Filme über Tadeusz Kantor. Am 28. Januar zeigt das Teatr Cinema, das schon mehrfach beim Theaterfestival SPIELART gastierte, seine Inszenierung Albert Lux. |
Albert Lux bringt Licht ins Dunkel, das Stück spielt in einem Transitraum der unbegrenzten Möglichkeiten. Ein Raum mit beweglichen Wänden, eine Art kommunale Wohnung für ziellose Geisterfahrer, für Frauen ohne Vertrauen und Männer mit Hut. Exilanten aus Bildern von Magritte, die hier ein nettes Zuhause suchen. Allein es fehlt an Orientierung. In jeder Ecke lauern Ängste. Die zu zähmen, trägt man Möbel gern umher, verzweifelt hält man Ausschau nach dem Zimmerservice. Immer groteskere Sitzgruppen werden gestellt, auch zwischenmenschlich schiebt sich einiges zusammen. Nur heimisch will man nicht werden. Ein paar automatische Reaktionen, Geselliges hier, Peinliches da, banale Gespräche dort – die absurdesten Szenen aus dem Leben des modernen Menschen. |
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19. und 20.05.06 Alvis Hermanis I Neues Theater Riga |
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Alvis Hermanis, der Shooting Star des europäischen Theaters zeigt seine legendäre Inszenierung Langes Leben, eine charmante Beschreibung der Alltagsrituale alter Leute. Es könnte überall spielen: in einem Wohnblock aus sozialistischen Tagen, einem Altersheim, einer Anstalt. Der Clou: Die fünf Schauspieler, die in dieser Altershölle vegetieren, sind allesamt jung... Langes Leben eroberte die Herzen von Publikum und Presse auf vielen Festivals vom Baltikum bis Frankreich. |
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