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Künstler SPIELART 4. – 15.10. 1995

Dumb Type Japan: S/N
Helena Waldmann Frankfurt: Die Krankheit Tod von Marguerite Duras
Arnold Dreyblatt I Fred Pommerehn USA: MEMORY ARENA
Bobby Baker Großbritannien: How to Shop
Xi Ju Che Jian China: Die Akte 0
Ralf Knicker Hamburg: Memory - Ein Versuch über Erinnerung
Insomniac Productions Großbritannien: Clair de Luz
Gabriella Bußacker Hamburg: Glücksbagatellen
Christoph Nel Frankfurt I Hamburg: Wunderblock II
Roy Faudree I No Theater USA: Dupe
Michael Laub I Remote Control Schweden: The Solo Project
Tokidoki Jido Japan: M → m
proT München: Nibelungen & Deutschlandprojekt, Horizontale IV: Götterdämmerung
Stücke für die Großstadt Berlin: HEIMSpiele von David Greenspan
Compagnia Barberio Corsetti Italien: Faust nach Goethe

 

Sam Auinger I Bruce Odland I Robert Ellsworth III.
Österreich I USA FRAMED a TRYPTICH Szenische Installation
Jürgen Fritz I Boris Nieslony (ASA) Köln I Frankfurt I München: Rent an Actor
Laura Kikauka Kanada: Only Seat in the Theatre Szenische Installation
Jim Whiting Großbritannien: Unnatural Bodies Szenische Installation
Hans-Peter Litscher I Dr. Iris Grünacker-Janowitz Österreich I Frankreich: Kunst kann ins Auge gehen Vortrag

Theatrum Philosophicum Inszenierte Vorträge
D. Holland-Moritz, Schriftsteller I Roi Vaara, Performance-Künstler Berlin I Finnland: Die Nacktheit dieser Lieder
Walter Zimmermann, Komponist I Hannes Böhringer, Philosoph Berlin:Abgeschiedenheit
Hanns Zischler, Schauspieler I Annette Murschetz, Bühnenbildnerin Berlin I Österreich: Vor dem Anfang
Christian Bertram, Schriftsteller I Mary Oliver, Violinistin Berlin I Niederlande: Das philosophische Theater

 

Dumb Type Japan
Um Teiji Furuhashi, Philosoph und Regisseur der Gruppe, entstand 1984 an der Universität von Kyoto, dem „Mekka des japanischen Underground" (Furuhashi), die Formation Dumb Type. Der Stil von Dumb Type liegt zwischen Videoclip und rhythmischer Live-Show: „Ein ehrgeiziges Unternehmen im Schauspiel - wie im High-Tech-Bereich. Dumb Type mischt Schauspieler, Dias, Live-Musik und Bandeinspielungen in schneller Abfolge zu einer audiovisuellen Collage" (The Seattle Times).

Helena Waldmann Frankfurt/M.
Helena Waldmann arbeitet nach Regieassistenzen bei George Tabori an den Münchner Kammerspielen und einem Engagement am Schauspielhaus Bochum seit 1992 als freie Regisseurin in Frankfurt/M.

Arnold Dreyblatt / Fred Pommerehn USA
Arnold Dreyblatt wurde 1953 in New York City geboren und studierte Literatur und Neuen Medien sowie elektronischen Musik, Komposition und Ethno-Musikwissenschaft. Seit 1975 entwickelt er Performances und geht verschiedenen Lehrtätigkeiten nach. Arnold Dreyblatt lebt in Berlin.
Fred Pommerehn, 1964 in den USA geboren, arbeitet hauptsächlich als Licht-Designer und Installationskünstler. Er studierte Licht- und Bühnendesign an der North Carolina School of Arts und lebt seit 1997 in Berlin.

Xi Ju Che Jian China
Xi Ju Che Jian, zu deutsch Werkstatt-Theater, war Chinas erste freie Theatergruppe. Mit ihrem Stück „Die Akte 0" in der Regie von Mou Sen tourte die Gruppe über ein Jahr durch Europa und war 1995 auch bei SPIELART zu Gast.

Christof Nel Deutschland
Christof Nel begann seine Theaterlaufbahn als Schauspieler. Nach ersten Regiearbeiten in Köln folgten Inszenierungen bei Peter Palitzsch in Frankfurt, bei Claus Peymann in Stuttgart und am Deutschen Schauspielhaus Hamburg. Darüber hinaus finden auch Nels interdisziplinäre und experimentelle Arbeiten große Beachtung, darunter das choreographierte Theater "Thränen des Vaterlandes" (1986, gemeinsam mit Heiner Goebbels und der Company von William Forsythe), das Kleist-Projekt "Wortpest" sowie das Freud-Projekt „Wunderblock II" mit Studenten der Theaterwissenschaft und geistig behinderten Laien. "Wunderblock II war bei SPIELART 95 zu Gast."

Roy Faudree / No Theater USA
Roy Faudree, Schauspieler der berühmten New Yorker Wooster Group, gründete 1974 gemeinsam mit Sheena See die experimentelle Theatercompany No Theater. Sie wurde von der amerikanischen Kritik als „das bestgehütetste Geheimnis im experimentellen Theater" (National Public Radio) bezeichnet.
Roy Faudree inszeniert den Young @ Heart Chorus seit dessen erster Show 1983.

 

Michael Laub / Remote Control Schweden
Michael Laub, Regisseur und Choreograph aus Belgien, gründete 1981 in Stockholm die Gruppe Remote Control. 1994 erregte sie mit ihrer Produktion „Rough", dem ersten Teil eines geplanten Musicals mit dem Titel „Planet Without Love: a minimal epic", international Aufsehen. Als zweiten Teil stellte der Minimalist 1995 das Stück „The Solo Project" mit Charlotte Engelkes als Hauptdarstellerin bei SPIELART vor.

Tokidoki Jido Japan
Die Gruppe Tokidoki Jido aus Tokio hat einen eigenen, expressiven Stil des Musiktheaters entwickelt, der radikal mit der Bühnentradition Japans bricht.
"Theater ist oft eine Frustration und dann ist es wieder dieses unvergleichliche Wunder des Gelingens. Wenn Tokidoki Jido, das etwa zwanzigköpfige Ensemble aus Japan spielt, ereignet sich das Wunder praktisch jede Minute von neuem" (taz).

Alexeij Sagerer / proT München
Spricht man von freiem Theater in München, so fällt als erster Name: Alexeij Sagerer. „Theater heute" nannte ihn den wohl bedeutendsten Experimentierer der gesamten freien Szene und charakterisierte ihn als einen „Regie-Woyzeck", der nicht die Kalküle des Kulturbetriebs bedient, sondern geradezu monomanisch seine selbstgesetzte Struktur verfolgt.
Alexeij Sagerer wurde 1944 in Plattling, Niederbayern geboren und lebt seit 1969 in München. Dort gründete er im gleichen Jahr seine Theatergruppe proT, mit der er 1997 den Theaterpreis der Stadt München erhielt.

Compagnia G.B. Corsetti Italien
Giorgio Barberio Corsetti gilt seit den 70er Jahren als einer der innovativsten Theaterregisseure Italiens.
1975 gründete er die Theatergruppe "La Gaia Scienza", aus der Mitte der 80er Jahre die "Compagnia Giorgio Barberio Corsetti" hervorging, mit der er zu einem der renommiertesten zeitgenössischen Theaterkünstler in Europa wurde.
1999 leitete Giorgio Barberio Corsetti die Theatersektion der Biennale von Venedig.

Laura Kikauka
Kanada
Seit 1981 arbeitet die Kanadierin im Bereich der elektronischen Kunst und Performance. Ihre Stärke liegt in der Verknüpfung von High-Tech Medien mit ihren individuellen Lebenserfahrungen, die sie in ihre Werke einfließen lässt. Larua Kikauka inszeniert sinnliche Räume, absurde Peep Shows, die den Betrachter einladen, einen voyeuristischen Blick zu riskieren.

Jim Whiting Großbritannien
Nach seiner Ausbildung als Elektroingenieur und dem Studium der bildenden Künste, beschäftigt sich Jim Whiting mit dem Bau von elektrisch und pneumatisch bewegten Figuren. Seit 1978 inszeniert er Ausstellungen mit mechanischen Figuren - skurill-aggressive, atomisierte Endzeittänzer - die er "Unnatural Bodies" nennt. Jim Whiting vereint sie als Ensemble zu einem verrückten Kunstspektakel, in dem metaphorisch die Träume, Ängste und Hoffnungen mittels Artefakten des mechanischen elektronischen Zeitalters dargestellt werden.