The Builders Association USA Nach ihrer gefeierten Uraufführung von "Jump Cut" bei SPIELART 97, eröffnete die Builders Association zusammen mit Diller + Scofidio aus New York SPIELART 99 mit ihrer Produktion JET LAG, einer ironischen Multimedia-Parabel auf die Mobilität und Medienöffentlichkeit unserer Zeit. Marianne Weems gründete 1993 The Builders Association. Die Gruppe setzt sich aus etablierten amerikanischen Künstlern unterschiedlichster Bereiche zusammen und produziert Multi-Media-Performances, in denen die Ausdrucksweisen von Fernsehen, Kino und Architektur untersucht werden. Das New Yorker Multimedia-Duo Elizabeth Diller und Riccardo Scofidio erforscht die Schnittstellen von bildender Kunst, Architektur und Performance.
François Béchu / Théâtre de l'Echappée Frankreich François Béchu ist Schauspieler und Regisseur. 1999 war er mit "Mendel Schainfeld - Le Deuxième Voyage à Munich" bei Spielart zu Gast. Hans-Dieter Grabes 1971 gedrehter Dokumentarfilm über Mendel Schainfelds Reise dient ihm dabei als Ausgangspunkt für sein Theaterstück. François Béchu ist Mendel Schainfeld, der auf der Fahrt nach München den Mitreisenden aus seinem Leben erzählt. Die Zuschauer sind Zeitzeugen, die Bühne ein echter Eisenbahnwaggon.
Eimuntas Nekrosius / Meno Fortas Theatre Company Litauen Der 1952 in Litauen geborene Regisseur Eimuntas Nekrosius hat mit seinen Inszenierungen einen neuen Stil im litauischen Theater geprägt. Seine Arbeiten sind poetisch-metaphorisch, das Hauptaugenmerk liegt auf dem präzisen und plastischen Spiel der Akteure. Die Bildsprache von Nekrosius ist voller vielschichtiger Bedeutungen - in seiner Inszenierung „Makbetas", die bei SPIELART 99 zu sehen war, geben gewaltige schwingende Baumstämme den Rhythmus vor. „Die Sturzflut geheimnisvoll-verrätselter Bilder stellt immerzu Fragen..." (Theater heute, 4/99) 1988 wurden er und sein Theater in Vilnius durch eine Gastspielreise mit "Onkel Wanja" schlagartig im Westen berühmt. Es folgten von Puschkin "Mozart und Salieri. Don Juan. Pest" und Tschechows "Drei Schwestern", beide Inszenierungen wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Nekrosius' Version von Shakespeares "Hamlet" entstand als Koproduktion mit dem Berliner Hebbel-Theater. Den Hamlet spielte der junge litauische Rockstar Andrius Mamontovas, dessen melancholische Lieder, so Nekrosius, die Kraft besitzen, eine Horde Jugendlicher "sanft wie Lämmer" werden zu lassen. Unter Nekrosius' Regie verwandelte sich die Bühne in "eine eisige Kinderhölle", in einen "Folterkerker der Schinderväter und der geschundenen Kinder" - unaufhörlich tropfte das Eiswasser auf die Bühne. Sigrid Löffler kommentierte die eindrucksvolle Inszenierung in der "Zeit": "Der Hamlet von Vilnius ist ein Hamlet für Fortgeschrittene. Nekrosius inszeniert nicht den Text, er übersetzt den Subtext in Bilder. Als neurotisch zerquälter ödipaler Kinderprinz hat dieser Hamlet nicht seinesgleichen."
Showcase Beat Le Mot Deutschland Showcase Beat Le Mot ist ein Kollektiv von sechs Performern, die in einem ausgedehnten Künstlernetzwerk arbeiten. Alle haben am Gießener Institut für angewandte Theaterwissenschaft studiert. Showcase Beat Le Mot untersucht den Zusammenhang von Freizeit und Arbeit in einer Gesellschaft, in der Millionen von Menschen keine Arbeit haben - oder nicht wissen, wie sie ihre Zeit totschlagen sollen.
Acco Theatre Center Israel Das Acco Theatre Center geht neue Wege im Bereich des Sozialen Theaters und hat sich zum Ziel gesetzt, starke Allianzen zwischen arabischen und jüdischen Künstlern zu fördern. Gegründet wurde das ATC von David Maayan und Smadar Yaaron, die seither als Schauspielerin und Künstlerische Leiterin eine zentrale Rolle in der Geschichte des Hauses spielt. Smadar Yaaron wurde in Petach Tikva, Israel, geboren und verbrachte einen Teil ihrer Kindheit in der Tschechoslowakei. Von 1976-80 studierte sie Soziales Theater an der Universität von Tel Aviv und lehrt heute selbst an der Universität von Haifa.
Theater Basel & Stimmhorn Schweiz Die beiden Musiker Christian Zehnder und Balthasar Streif bilden das Duo Stimmhorn, das mit Alphorn und Obertongesang Grenzgänge in der helvetischen Klangtopographie wagt. Für ihre innovative Experimentierfreudigkeit wurden Zehnder und Streiff mehrfach mit Kompositionsaufträgen bedacht und mit Preisen ausgezeichnet. Mit ihren unvergleichlichen Konzerten begeistern sie mittlerweile das Publikum auf der ganzen Welt. Mit "Verlust der Stille" stellte Stimmhorn 1999 zum ersten Mal eine szenische Arbeit vor, die sie gemeinsam mit Schauspielern des Theaters Basel als musikalisch-archäologisches Projekt erarbeitet haben. "Ausgesprochen ernsthaft, technisch brillant und total verrückt... Man muss sie einfach erleben! Näher bei der Kunst als bei der Musik anzusiedeln, sind sie ortstypische, lebende Skulpturen - und viel amüsanter als Gilbert und George." [The Guardian]
The Young at Heart Chorus USA Der Regisseur Roy Faudree war bereits 1995 mit "DUPE" und 1997 mit "DFS - De Fiance Suction" zu Gast bei SPIELART und zeigte 1999 mit "Road to Heaven" Musiktheater der besonderen Art. Die Darsteller des Young at Heart Chorus - alle sind zwischen 66 und 94 Jahre alt - nahmen das Publikum mit auf eine ungewöhnliche und bewegende Reise durch ihre Lebensgeschichten. Die Haltestellen dieser "Sentimental Journey" sind Lieder von gestern und heute, von Bob Dylan, den Bee Gees, von den Talking Heads und vielen anderen. "Road to Heaven" ist all jenen Chorus-Mitgliedern gewidmet, die in den vergangenen 15 Jahren gestorben sind - besonders R. Warren Clark und Anna Main. R. Warren Clark war berühmt für seine Imitation des 20er-Jahre-Vaudeville-Stars Sophie Tucker, die als Red Hot Mama das Publikum zum Jubeln brachte. Anna Main, Mutter von 21 Kindern, war bis zu ihrem Todestag eine der "Leading Ladies" des Chors. Die Mitglieder des Young at Heart Chorus wohnen in einem Altenheim in Massachussetts, wo sie auch regelmäßig proben. Seit 1982 treten sie u. a. bei internationalen Festivals auf und arbeiten mit Kollegen aus den unterschiedlichsten Bereichen zusammen - zum Beispiel mit hispano-amerikanischen Breakdancern, mit Musikern und Tänzern aus Kambodscha und Puerto Rico und mit dem Pioneer Valley Gay Men's Chorus.
Forced Entertainment Großbritannien Forced Entertainment wurde 1984 gegründet. Seitdem arbeitet die Gruppe in nahezu derselben Formation zusammen und entwickelt Themen und Ausdrucksformen während des Arbeitsprozesses. Aus fragmentarischen Erinnerungen, Ideen und Versatzstücken aus alten und neuen Geschichten entsteht durch ein ausgeklügeltes Timing eine meisterhafte Gesamtkomposition. Die Geschichte von SPIELART ist zu einem großen Teil auch die Geschichte von Forced Entertainment, die mit ihrem SPIELART-Auftritt "Speak Bitterness" 1997 erstmals bei einem deutschen Festival gastierte. Seitdem hat SPIELART alle wichtigen neuen Kreationen von Forced Entertainment koproduziert, so 1999 die 24-Stunden-Vorstellung "Who can sing a song to unfrighten me?", die europaweit auf allen wichtigen Festivals gezeigt wurde, 2001 das Stück "First Night", das das Publikum in Entrüstete und Entzückte spaltete und 2003 „Bloody Mess", als vorläufiges Ergebnis eines Work-in-Progress, der 2004 zum 20-jährigen Jubiläum von Forced Entertainment abgeschlossen wurde. "Eine der einflussreichsten neuen britischen Theaterkompanien der letzten 20 Jahre". (The Guardian, London)
Fanny & Alexander Italien Die Performancegruppe Fanny & Alexander wurde 1992 in Ravenna gegründet. Als eine der jüngsten Gruppen der "neuen Welle" des italienischen Neo-Avantgarde-Theaters wurden sie 1997 mit dem Premio Bertolucci und dem Premio Coppola Prati ausgezeichnet. Ein Zweig von Fanny & Alexander ist die Teddy Bear Company, die seit 1993 Aktionen im öffentlichen Raum realisiert
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Station House Opera Großbritannien Die Londoner Company Station House Opera wurde 1980 ins Leben gerufen und ist seither international für ihre erstaunlichen raumbezogenen Arbeiten bekannt. Ihre Produktionen finden weltweit an den unterschiedlichsten Orten Stadt - von der New Yorker Brooklyn Bridge bis hin zu Dresdens Frauenkirche oder der Kathedrale in Salisbury.
Wim Vandekeybus/Ultima Vez Belgien Wim Vandekeybus ist Regisseur, Choreograf, Schauspieler und Fotograf. Nach einer zweijährigen Zusammenarbeit mit Jan Fabre, schuf er sich seine eigene Arbeitsstruktur - Ultima Vez - eine Kompanie mit einem Dutzend junger Künstler und Schauspieler und mehreren künstlerischen, technischen und administrativen Mitarbeitern. 1999 war er mit „In Spite of Wishing and Wanting" zu Gast bei Spielart. Das Stück entstand in der Zusammenarbeit mit dem Musiker David Byrne (ehemals „Talking Heads").
Teatr Cinema Polen Das Teatr Cinema wurde 1992 von Zbigniew Szumski mit einer Gruppe von Malern aus Gdansk und Schauspielern aus Wroclaw gegründet. Seitdem erarbeitet die Company Stücke als "Aufbegehren der Phantasie gegen die Routine der Realität". Den Stil des Teatr Cinema prägt eine einzigartig vibrierende Poesie, inspiriert von René Magritte, Samuel Beckett und den Dadaisten. Das Teatr Cinema ist eine der auch international bekanntesten Theatergruppen Polens. Jerzy Lukosz, einer der bekanntesten zeitgenössischen Autoren und Dramatiker Polens, sagt über die Arbeit des Teatr Cinema: "Jemand hat einmal gesagt, dass neunundneunzig Prozent von allem, was sich Kunst nennt, keineswegs Kunst sei. Wenn ich eines mit Gewissheit behaupten kann, dann dies: Das Werk des CINEMA-Theaters ist Teil des einen Prozents, das die Skeptiker für die Kunst reserviert haben. Kantor und Marthaler sind hier in guter Gesellschaft."
Alexander Gerner Deutschland 1998 stellte der Autor und Regisseur Alexander Gerner mit großem Erfolg in der Münchner Muffathalle die Multimedia-Performance "Zap Through My Life" vor, über die die Süddeutsche Zeitung schrieb: "Ohne zu moralisieren, gelingt es Alexander Gerner auf überzeugende Weise, die paradoxen Mechanismen einer von Voyeurismus und Exhibitionismus gesteuerten Medienmaschinerie transparent zu machen, in der wir längst unsere Rolle spielen, ob wir wollen oder nicht."
Stück für Stück - Ein Performance-Fest in sechs Gängen
Roman Signer/Pierre Favre Schweiz Roman Signer, geboren in Appenzell, studierte in Zürich und Warschau, arbeitete in einer Dampfkochtopf-Firma und nahm 1999 an der Biennale in Venedig teil. Der in der Schweiz geborene Schlagzeuger und Perkussionist Pierre Favre war Mitglied diverser europäischer Big Bands und spielte mit Jazzgrößen aus Amerika und Europa. Sein Interesse an komplizierter Rhythmik und neuen Klängen führte ihn über den Free Jazz zur Weltmusik.
Seiji Shimoda Japan Seiji Shimoda ist Performance-Künstler, Dichter und Künstlerischer Leiter von NIPAF (Nippon International Performance Art Festival). Er wurde 1951 in Nagano, Japan geboren, begann in der Schule Gedichte zu schreiben und entdeckte dann die Performance-Kunst. Shimoda oraganisiert das Nippon International Performance Art Festival seit 1993 und benutzt dafür sein umfangreiches Netzwerk internationaler Performance-Künstler.
Akemi Takeya Japan/Österreich Die Tänzerin, Choreographin, Performerin und Musikerin Akemi Takeya stammt aus Japan. Sie hat die Strukturen des Butoh mit anderen japanischen und europäischen Tanzformen verwoben und so eine eigenständige Körper-Sprache entwickelt.
Maren Strack Deutschland Maren Strack wurde 1967 in Hamburg geboren und studierte an der Akademie der Bildenden Künste in München. In ihren Performances bewegt sie sich zwischen Bildhauerei und Tanz. Aus Bewegung, Requisiten und Geräuschen setzt sie Geschichten zusammen, die jedem Zuschauer etwas anderes erzählen. 1995 erhielt Maren Strack ein Förderstipendium für Theater/Tanz der Landeshauptstadt München und war im Jahr 2001 Stipendiatin der Akademie Schloss Solitude, Stuttgart.
Fen-Ma Liuming China Fen-Ma Liuming wurde 1969 in Huangshi, China geboren. Die Themen seiner Performances sind von seinen Alltagserfahrungen geprägt, von seinem Außenseitertum, von der Kapitalisierung und den gesellschaftlichen Umbrüchen in China. Seit 1993 lebt und arbeitet er in Peking, wo er 1995 wegen "Obszönität" seiner Performances für zwei Monate ins Gefängnis musste. Die Aufführung seiner Arbeiten ist in China nur in privaten Räumen gestattet.
Toshimasa Furukawa Japan Toshimasa Furukawa stammt aus Japan und versucht auf verschiedene Weise, seinen eigenen Körper zu vegetalisieren oder zu mineralisieren. Er betreibt ein Antiquariat in Osaka.
Actor's Choice - Schauspielerskizzen
Richard Crane/Marta Oldenburg Großbritannien/Schweden Richard Crane, langjähriges Mitglied der Gruppe Remote Control und Akteur in Werbefilmen und B-Movies, lebt und arbeitet als freier Schauspieler und Performer in London. Die Schwedin Marta Oldenburg war als Tänzerin, Schauspielerin, Performerin, Akkordeonspielerin und Sängerin u. a. bei Remote Control und Ingmar Bergman engagiert.
Natali Seelig Deutschland Die Zeitschrift Theater heute kürte Natali Seelig 1998 zur "Schauspielerin des Jahres". Nach ihrer Ausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule München, hatte sie 1992 ihr erstes Engagement am Staatstheater Hannover. Ein Jahr später wechselte sie mit dem Intendanten Eberhard Witt ans Bayerische Staatsschauspiel. Nach einem weiteren Engagement am Wiener Burgtheater ist Natali Seelig seit der Spielzeit 02/03 festes Mitglied im Ensemble des Thalia Theaters in Hamburg.
Viviane De Muynck/Martijn Vink Belgien Viviane De Muynck, langjährige Protagonistin der Needcompany in Brüssel, gilt weltweit als eine der namhaftesten freien Schauspielerinnen. Martijn Vink arbeitet als Cellist für verschiedene Ensembles.
Wu Wenguang/Walter Siegfried China/Deutschland Wu Wenguang lebt und arbeitet als Dokumentarfilmer und Performer in Peking. Der promovierte Psychologe Walter Siegfried ist als Performer und Sänger in München tätig.
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