Compagnia G.B. Corsetti Italien Giorgio Barberio Corsetti gilt seit den 70er Jahren als einer der innovativsten Theaterregisseure Italiens. 1975 gründete er die Theatergruppe "La Gaia Scienza", aus der Mitte der 80er Jahre die "Compagnia Giorgio Barberio Corsetti" hervorging, mit der er zu einem der renommiertesten zeitgenössischen Theaterkünstler in Europa wurde. 1999 leitete Giorgio Barberio Corsetti die Theatersektion der Biennale von Venedig.
Eva Diamantstein München Eva Diamantstein studierte Malerei an der Ecole des Beaux Arts in Paris und an der Kunstakademie Stuttgart. Seit 1982 war sie im Theater u. a. als Assistentin von George Tabori, Andrea Breth und Achim Freyer tätig, seit 1985 arbeitet sie als Regisseurin und Bühnenbildnerin an Stadt- und Staatstheatern u.a. in Konstanz, Göttingen, Freiburg, Darmstadt, Wiesbaden, Dortmund, Mannheim, Bern und Zürich. Im Jahr 2000 erhielt sie für die Ausarbeitung des Projekts "Nachtmahl" ein Stipendium der Villa Waldberta in Feldafing.
Jürg Kienberger Schweiz Jürg Kienberger studierte nach Reisejahren und Gelegenheitsarbeiten als Krankenpfleger, Orgelbaugehilfe, Weinkellner und Barpianist Germanistik in Lausanne und Zürich. Ab 1986 arbeitete er als Theatermusiker in Zürich und Basel und unter anderem am Münchner TamS. In dieser Zeit begann die bis heute bestehende Zusammenarbeit mit Christoph Marthaler. Von 1992-97 lebte Kienberger in Berlin und gehörte vier Jahre lang als Schauspieler zum Ensemble der Volksbühne. Seit 1996 realisiert er eigene Inszenierungen und Gastspiele in Berlin, Hamburg und Frankfurt.
Bobo Jelcic Kroatien Bobo Jelcic gilt als einer der herausragenden Regisseure des jungen kroatischen Theaters. Zusammen mit seiner Koautorin Nataša Rajkovic arbeitet er an einer Dramaturgie des Alltags, an einer Form des "story telling", die das Aufregende in der Banalität entdeckt. Nach ihren Inszenierungen "Promatranja" ("Beobachtungen") und "Usporovanja" ("Zeitlupe") gewannen sie 1999 mit "Nesigurna Prica " je zwei erste Preise bei Festivals in Split und Rijeka und erzielten bei einer Tournee in Großbritannien erstmals international Aufmerksamkeit.
Theater ohne Grenzen Österreich Das Theater ohne Grenzen erforscht die künstlichen Welten animierter Objekte und Bilder. Neben zahlreichen Koproduktionen und Gastspielen (u.a. Berlin, Budapest, Istanbul, Johannesburg, London, Melbourne, Singapur, Turin) veranstaltet Theater ohne Grenzen in Wien das internationale Figurentheater- festival für Erwachsene DIE MACHT DES STAUNENS. Martina Winkel studierte Theaterwissenschaften und arbeitete als freie Theaterschaffende in Wien und Berlin, sowie als Produktionsdramaturgin am Wiener Burgtheater, bevor sie 1993 mit Airan Berg das Theater ohne Grenzen begründete. Airan Berg arbeitete nach seinem Theaterstudium in New York, danach am Burgtheater Wien und als Hausregisseur am Schillertheater Berlin. Von 2001 - 2007 war Airan Berg Künstlerischer Leiter des Schauspielhauses Wien.
Forced Entertainment Großbritannien Forced Entertainment wurde 1984 gegründet. Seitdem arbeitet die Gruppe in nahezu derselben Formation zusammen und entwickelt Themen und Ausdrucksformen während des Arbeitsprozesses. Aus fragmentarischen Erinnerungen, Ideen und Versatzstücken aus alten und neuen Geschichten entsteht durch ein ausgeklügeltes Timing eine meisterhafte Gesamtkomposition. Die Geschichte von SPIELART ist zu einem großen Teil auch die Geschichte von Forced Entertainment, die mit ihrem SPIELART-Auftritt "Speak Bitterness" 1997 erstmals bei einem deutschen Festival gastierte. Seitdem hat SPIELART alle wichtigen neuen Kreationen von Forced Entertainment koproduziert, so 1999 die 24-Stunden-Vorstellung "Who can sing a song to unfrighten me?", die europaweit auf allen wichtigen Festivals gezeigt wurde, 2001 das Stück "First Night", das das Publikum in Entrüstete und Entzückte spaltete und 2003 „Bloody Mess", als vorläufiges Ergebnis eines Work-in-Progress, der 2004 zum 20-jährigen Jubiläum von Forced Entertainment abgeschlossen wurde. "Eine der einflussreichsten neuen britischen Theaterkompanien der letzten 20 Jahre". (The Guardian, London)
Serge Denoncourt Kanada Serge Denoncourt beendete 1983 sein Schauspielstudium und gründete ein Jahr später gemeinsam mit Luce Pelletier das Théâtre de l'Opsis in Montréal, an dem er 1987 seine erste eigene Inszenierung herausbrachte. Seitdem hat Serge Denoncourt über 50 eigene Inszenierungen realisiert, 11 davon am Théâtre de l'Opsis. 1994 wurde er Leiter des Théâtre du Trident, das er nach drei Jahren wieder verließ, um sich ganz der Regie zu widmen. Seine Inszenierung Je suis une mouette (non, ce n'est pas ça) eröffnete einen Tschechov-Zyklus am Théâtre de l'Opsis und war im Jahr 2001 bei Spielart zu sehen.
Nico and the Navigators Berlin 1998 findet mit dem Stück Ich war auch schon einmal in Amerika die Gründung des Ensembles NICO AND THE NAVIGATORS unter der künstlerischen Leitung von Nicola Hümpel am "Bauhaus Dessau" statt. Ausgehend von einem Gastspiel im selben Jahr entwickelt sich eine enge Zusammenarbeit mit den Berliner Sophiensælen, in denen das Ensemble 1999 die Arbeit an seinem Zyklus Menschenbilder beginnt. Als artists in residence entwickeln NICO AND THE NAVIGATORS hier eine Reihe erfolgreicher Inszenierungen, die bis heute weltweit auf Tour gehen: 1999 Lucky Days, Fremder!, 2000 Eggs on Earth und 2001 Lilli in putgarden und 2002 Der Familienrat. 2003 folgt Kain, Wenn & Aber und der gesamten Zyklus Menschenbilder wird in den Sophiensælen präsentiert. 2004 bekommt das Ensemble Zuwachs aus Belgien, Japan, Frankreich und Österreich. Mit seiner neuen Besetzung wird HELden & KleinMUT in Berlin uraufgeführt. Neben Gastspielen auf internationalen Festivals gibt Nicola Hümpel 2005 / 2006 eine Reihe internationaler Workshops und Akademien und arbeitete mit ihrer Truppe an neuen Methoden und Techniken. Im August 2006 entsteht in enger Zusammenarbeit mit der österreichischen Musikbanda FRANUI die Produktion WO DU NICHT BIST, die auf den Bregenzer Festspielen erfolgreich uraufgeführt wird. Auch die anschließenden 6 Berliner Vorstellungen in den überfüllten Sophiensælen sorgen für Begeisterung bei Presse und Publikum. Mit 17 Künstlern ist diese Musik- und Bildertheaterproduktion zunächst die größte in der Geschichte des Ensembles. Seit September 2006 arbeitet Nicola Hümpel an ihrem neuen Konzept für das NICO AND THE NAVIGATORS - Projekt für 2007.
Marie Brassard Kanada Marie Brassard studierte am Conservatoire d'Art Dramatique in Québec und arbeitete lange Jahre mit dem Regisseur Robert Lepage zusammen. Sie schrieb und adaptierte Texte für die Bühne und spielte in seinen wichtigsten Arbeiten die Hauptrollen: „Polygraphe", „Les Sept Branches de la Rivière Ota", „La Géometrie des Miracles". In seinem Shakespeare-Zyklus spielte sie die Rollen Lady Macbeth, Ariel und Virgilia. Sie spielte in den Aufführungen von Asile von Dominique Champagne und Oreille,Tigre et Bruit von Alexis Martin. Mit ihrer ersten eigenen Bühnenarbeit „Jimmy, Traumgeschöpf" feierte sie bei SPIELART 2001 einen fulminanten Erfolg. 2005 war sie mit „Peepshow", einem atemberaubenden Kaleidoskop intimer Geschichten über Versuchungen, Flirts und gebrochene Herzen bei SPIELART zu Gast.
Oskara Koršunovas Litauen Das Studio Theater Warschau ist eines der führenden Theater Polens, an dem die bedeutendsten Schauspieler des Landes - oft erstmals - aufgetreten sind und das einer jungen Generation von talentierten Regisseuren Arbeitsmöglichkeiten eröffnet, so dem litauischen Regisseur Oskaras Koršunovas, dessen "Sanatorium pod Klepsydra" im Februar 2001 in Warschau Premiere hatte. Oskaras Koršunovas studierte von 1989 bis 1993 an der litauischen Musikakademie und lehrt dort seit 1997. Von 1990 bis 1998 inszenierte er regelmäßig am Litauischen Staatsakademischen Theater (heute: Nationaltheater) und gründete 1998 seine eigene Theatergruppe Oskaras Koršunovas Theater. Neben Eimuntas Nekrosius, dessen "Makbetas" bei SPIELART 99 zu sehen war, ist er der derzeit bekannteste Regisseur Litauens, der mit seiner Inszenierung von "Der Meister und Margarita" auch international für Aufsehen sorgte.
TamS München Das vom städtischen Brausebad zur Bühne mutierte Etablissement Theater am Sozialamt, kurz TamS, von der SZ als "Welthinterhoftheater" geadelt, liegt im Herzen Schwabings, Ecke Occam-/Heimhauserstraße. Gegründet 1970 von dem Autor und Schauspieler Philip Arp mit seiner Partnerin Anette Spola, wurde es durch die "Valentinaden" von Philip Arp bekannt und steht in der Tradition des Münchner Volkstheaters eines Karl Valentin. Wichtige Autoren wurden hier ur- und erstaufgeführt: Peter Handke, Thomas Bernhard, Ernst Jandl, Georges Perec, Judith Herzberg, Robert Gernhardt und Elfriede Jelinek. Befreundete Autoren schreiben für das TamS: Urs Widmer, Gerhard Polt und Ruedi Häusermann.
Zuidelijk Toneel Hollandia Niederlande Der 1946 geborene Johan Simons zählt zu den wichtigsten Regisseuren der Niederlande. Er arbeitete auch als Schauspieler und Choreograph. Zusammen mit dem Musiker und Regisseur Paul Koek leitete er die Theatergroep Hollandia und war ab 2001 künstlerischer Direktor des Zuidelijk Toneel Hollandia (früher: Theater Het Zuidelijk Toneel) in Eindhoven, heute ist er künstlerischer Leiter des NT Gent. Unter der Leitung von Johan Simons und Paul Koek hat sich Zuidelijk Toneel Hollandia zu einer der am meisten beachteten Theatergruppen der Niederlande entwickelt.
Christian Ziegler Deutschland Der Medienkünstler Christian Ziegler studierte Architektur und Medienkunst. Seit 1993 arbeitet er am ZKM Karlsruhe (Zentrum für Kunst und Medientechnologie). Er erarbeitete mit verschiedenen internationalen Künstlern preisgekrönte Installationen und CD-ROMs am ZKM Karlsruhe, der National Gallery of Canada, dem Ballett Frankfurt und am Goethe Institut, wie z. B. die CD-ROM "Bill Forsythe: Improvisation Technologies" (1999). Ab 2000 entwickelte er als Gastkünstler am ZKM Karlsruhe "scanned", ein Medienenvironment für Tanz und Bewegung. Er arbeitete an verschiedenen Tanz- und Technologieprojekten, die das Internet als mögliche Erweiterung des Bühnenbegriffs erforschen. Für Scanned V erhielt er ein Produktionsstipendium des Kulturreferats der Landeshauptstadt München.
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Jérôme Bel Frankreich Jérôme Bel wurde 1964 in Südfrankreich geboren. Er lebt in Paris und Berlin und arbeitet weltweit als Tänzer und Choreograph. Nach seinem Studium am Centre National de Danse Contemporaine in Angers tanzte er für Angelin Preljocaj, Joelle Bouvier und Régis Obadia, Daniel Larrieu und Catherina Sagne. Er war Assistent von Philippe Découflé, dem Direktor der Eröffnungszeremonie der 16. Olympischen Winterspiele in Albertville. Heute gilt Jérôme Bel als einer der wichtigsten französischen Konzeptkünstler im zeitgenössischen Tanz und der Performancekunst. Seine bisherigen Produktionen sind. „Nom donné par l'auteur" (1994), „Jérôme Bel" (1995) und „Shirtology" (1997), das von Victoria (Gent) und dem Centro Cultural de Belem (Lissabon) in Auftrag gegeben und auch in einer japanischen Version in Tokio und Kyoto aufgeführt wurde. Danach folgten „The last performance" (1998), „Xavier Le Roy" (1999) und „The show must go on" (2001). Für das Pariser Opernballett schuf er die Auftragsarbeit „Véronique Doisneau" (2004) und für das Teatro Municipal in Rio de Janeiro „Isabel Torres" (2005). „Pichet Klunchun & myself" (2005) erarbeitete er zusammen mit dem klassischen Thai-Tänzer Pichet Klunchun in Bangkok.
Stefan Kaegi / Hygiene Heute Deutschland Stefan Kaegi ist Regisseur, Hörspielautor und Klangbastler. Er wurde 1972 in Solothurn (Schweiz) geboren, hat in Zürich Kunst und in Giessen angewandte Theaterwissenschaften studiert. Seine Hörspiele "Kugler Der Fall" und "Warum Jodie Foster kein Wasser will" wurden von diversen Sendern in Deutschland und der Schweiz gesendet. Für das Schweizer Radio und die Intermedium2 am ZKM Karlsruhe inszenierte er das Live-Hörspiel "Glühkäferkomplott". Seine argentinische Inszenierung "Torero Portero" war bei Theater der Welt 02 zu Gast und kehrte 2003 nach Berlin, Frankfurt und Slowenien zurück. In Brasilien inszenierte er unter dem Titel Matraca Catraca eine Busreise durch die Slums. In Buenos Aires realisierte er mit fünf Haustierbesitzern "Sentate. Ein "zoostituto" für das Teatro Sarmiento. In Graz fuhren akustisch manipulierte Motorräder als "Dolly Grip Graz" durch die Kulturhauptstadt. Für das Goethe Institut Krakau inszenierte er die Verfolgungsschnitzel- jagd "Skrót. Krakau Files". Mit Bernd Ernst begründete er 1998 das Label "Hygiene Heute", um Pannen und theatrale "Ready-Mades" ins Theater zu holen. So empfingen die beiden zum "Kongress der Schwarzfahrer" auf Kampnagel über 60 Spezialisten. In der Audiotour "Kanal Kirchner" wurden die Hinterhöfe von Frankfurt, Giessen und München zum begehbaren Bühnenbild. Im Juni 2001 konferierten über 70 reinrassige Diplomaten im Museumsquartier Wien unter dem Titel "Europa tanzt. 48 Stunden Meerschweinchen Kongress", in Mannheim formierten sich in der Galerie Exit_Zeitraum über 100 000 Ameisen zu "Staat. Ein Terrarium". Zuletzt inszenierte Hygiene Heute für das Tanzquartier Wien zwei Teilchenphysiker mit ihren Experimenten. "Physik" tourte 2003 nach Frankfurt, Rotterdam und Berlin. Gemeinsam mit Helgard Haug und Daniel Wetzel inszenierte Stefan Kaegi vier 80jährige Damen zu "Kreuzworträtsel Boxenstopp" im Künstlerhaus Mosonturm in Frankfurt, fünf schiesswütige Jungs in "Shooting Bourbaki" für das Luzerner Theater (ausgezeichnet mit dem Impulse Preis), die Hannover Innenstadt - durch 40 Feldstecher aus dem 10.Stock - in "Sonde Hannover", fünf Experten des mitteleuropäischen Todesarten zu "Deadline" für das Hamburger Schauspielhaus (eingeladen zum Berliner Theatertreffen) und Gerichtsspezialisten zu "Zeugen! Ein Strafkammerspiel" fürs Hebbel-am-Ufer-Theater in Berlin und Schauspiel Hannover. Für Theater der Welt 02 kopierten Ernst/Haug/Kaegi/Wetzel unter dem Label "Rimini Protokoll" gemeinsam mit 200 Bonner Bürgern eine ganze Bundestagssitzung live unter dem Titel "Deutschland 2". "Shooting Bourbaki" wurde mit dem Impulse-Preis 2002 als beste deutschsprachige freie Theaterproduktion ausgezeichnet und in das Theaterprogramm der expo.02 aufgenommen. Mit Deadline» wurden „Rimini-Protokoll" 2004 und mit «Wallenstein» 2006 zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Am 21. Juni 2007 hatte ihr neuestes Stück - „Uraufführung: Der Besuch der alten Dame" - am Schauspielhaus Zürich Premiere.
FLAP fun-love-art-pleasure Norwegen/Berlin Die Norwegerin Camilla Dahl und die Berlinerin Berit Schweska arbeiten seit 1998 zusammen als freischaffende Künstlerinnen in Berlin im Bereich von Objekten, Installationen, Video, Sound, Musik und Fotografie. Sie sind außerdem freiberuflich im Innendesign tätig.
Acco Theatre Center Israel Das Acco Theatre Center geht neue Wege im Bereich des Sozialen Theaters und hat sich zum Ziel gesetzt, starke Allianzen zwischen arabischen und jüdischen Künstlern zu fördern. Gegründet wurde das ATC von David Maayan und Smadar Yaaron, die seither als Schauspielerin und Künstlerische Leiterin eine zentrale Rolle in der Geschichte des Hauses spielt. Smadar Yaaron wurde in Petach Tikva, Israel, geboren und verbrachte einen Teil ihrer Kindheit in der Tschechoslowakei. Von 1976-80 studierte sie Soziales Theater an der Universität von Tel Aviv und lehrt heute selbst an der Universität von Haifa.
Jan Ritsema/ Bojana Cvejić Niederlande/Serbien-Montenegro Der Schauspieler und Tänzer Jan Ritsema und die Schauspielerin und Musikwissenschaftlerin Bojana Cvejic bewegen sich in ihren Arbeiten an der Grenze zwischen Darstellung und "Non-Performance". Dabei untersuchen sie vor allem die Bedeutung des "darstellenden Subjekts", seinen Ausdruck, die unmittelbare Präsenz gegenüber der "Repräsentation" und den Austausch der Künste. "Today Ulysses" ist die dritte Station einer fundamentalen Theaterrecherche, die Jan Ritsema am Brüsseler Kaaitheater entwickelte. Die Produktion, die 2001 bei SPIELART zu Gast war, thematisiert, wie man mit dem Verlust kritischer Distanz umgehen kann. Das Publikum war eingeladen, sich in einer Landschaft mit unendlich vielen Möglichkeiten zu bewegen. 2003 waren Ritsema und Cvejic mit "Pipelines, a construction" wieder bei SPIELART zu sehen, ein Phänomen von Grenzziehungen, ein sich ständig änderndes Szenario von Interessenspositionen: Wenn du etwas machen kannst, das einen Wert für andere hat, solltest du es ihnen verkaufen können; wenn andere etwas haben, das einen Wert für dich hat, solltest du es kaufen können...
Oliver Hangl Österreich Oliver Hangl, der seine Karriere ursprünglich 1993 als Schauspieler und Bühnenbildner für Theater, Film und TV startete, bewegt sich in einem breiten Betätigungsfeld, in dem er oft seine Position zwischen Künstler, Produzent oder Regisseur wechselt. So kuratierte er u.a.eine Videoprogrammreihe, gründete ein Museum und kollaboriert regelmäßig mit anderen Künstlern, wie z. B. Georgina Starr (GB), mit der er in der Pop-Performance-Band PONY spielt oder Andrea Gergely (H), mit der er mehrere Performance-Reihen entwickelte.
Christine Hill USA Chritstine Hill wurde 1968 in Binghampton, New York geboren und studierte am College of Art in Maryland Kunst. Sie lebt und arbeitet in Berlin und New York. Christine Hill versteht sich als „Gesellschaftstouristin". Zeitlich begrenzt schlüpfte sie in verschiedenste Dienstleistungsberufe. Seit 1991 war sie u.a. als Friseurin, Schuhputzerin, Zigarettenverkäuferin, Rocksängerin und Stripperin tätig. Ihre Projekte versteht sie als „Systeme der Interaktion". Durch minimale Realitätsverschiebungen provoziert sie Irritationen, die einen Austausch zwischen Besuchern und Künstlern anregen. In ihrem Projekt Volksboutique setzt sie sich mit den Begrifflichkeiten von Dienstleistung, Interaktion, Portrait und Dialog auseinander.
Anna Anders Berlin/Köln Anna Anders wurde 1959 in München geboren und studierte dort Kunst an der Akademie der Bildenden Künste. Sie lebt heute in Berlin und Köln. Seit 1986 beschäftigt sie sich künstlerisch mit dem Medium Video (Filme und Installationen). Sie stellt Videoproduktionen für diverse kulturelle Einrichtungen her, so z.B. für die Bundeskunsthalle Bonn und die Kölner Oper und hat an zahlreichen internationalen Festivals und Ausstellungen teilgenommen. Nach künstlerischer Mitarbeit an der Kunsthochschule für Medien in Köln und Lehraufträgen an der Bauhaus-Universität Weimar, hat sie seit dem Wintersemester 2005/06 eine Professur an der Universität der Künste in Berlin inne.
Gob Squad Großbritannien/Deutschland Gob Squad ist eine Gruppe englischer und deutscher Künstler, die seit 1994 Performances, Installationen, Filme und Live Events produziert. Dabei experimentiert die Gruppe mit verschiedenen Medien und neuer Technologie. 2001 wurde „The Finalists" im Rahmen des Festivals SPIELART als Siegerbeitrag des Wettbewerb webscene produziert. "The Finalists", vier Internet-Identitäten, legen ihre Spuren im world wide web aus: Auf verschiedenen Homepages entwickeln sie im Zeitraum des Festivals mit den Ausdrucksformen des Internets - Lieblingslinks, Videos, Fotos, Chats - fiktive Charaktere. In den Phasen des Live-Streamings kommunizieren "The Finalists" untereinander und mit dem Publikum. Die Grenzenlosigkeit der Möglichkeiten bringt Obsessionen, selbstzerstörerische Akte und bizarre Fixierungen ans Licht. Die Zuschauer können mitchatten und teilhaben am Spiel der Identitäten und am Kampf um die Aufmerksamkeit im Universum der unbegrenzten Möglichkeiten...
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