THEATERFESTIVAL SPIELART 2011 Diese Website zeigt das Programm des |
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Joachim Gerstmeier, Siemens Stiftung, Projektleitung Darstellende Kunst Über SPIELART 2009 Jede Ausgabe von SPIELART hat ihre eigene Note. Gefühlt war das diesjährige Programm für mich als exzessiver Festivalbesucher und Fachkollege das bislang umfangreichste – eine Herausforderung für die Organisation wie für die Zuschauer. Dass es dennoch möglich war, Publikum in diesem Umfang zu generieren, ist eine Leistung. Denn trotz seines Stammpublikums fängt das Festival in der Stadt alle zwei Jahre mit dem internationalen Theater in gewisser Weise wieder von vorne an, kann auf nichts aufbauen, außer auf seinem eigenen Verdienst. Dieses Fehlen einer kontinuierlichen Präsenz dessen, was auf den internationalen Bühnen vor sich geht und diskutiert wird, hat SPIELART elegant kompensiert und zeigte München geballt, was „State of the Art“ ist. Neue Sehgewohnheiten setzen Standards. Nach zwei Festivalwochen mit ganz unterschiedlichen ästhetischen Entwürfen hatte sich das Werturteil „gefiel mir gut, gefiel mir nicht gut“ relativiert. Man schaute mehr auf Details, sprach über die eigene Wahrnehmung, über das, was ein Stück auslöst, zur Sprache bringt, über unsere Zeit sagt. Wenn Zuschauer sagen: “Ich mochte das nicht, habe mich aber die ganze Zeit gefragt, warum nicht“, hat ein Festival einiges erreicht. Die besondere Leistung dieser mutigen Ausgabe von SPIELART bestand für mich darin, vielleicht noch mehr als in den Vorjahren eine Reihe von Produktionen gezeigt zu haben, die herausfordern – ästhetisch herausfordern, die Sinne herausfordern (und nicht wie die schnellen Vorurteile lauten: etwas entziehen, bloß provozieren oder selbstbezüglich agieren). Das war eine starke Setzung: Theater ist nicht nur lustig und unterhaltsam (aber auch nicht unlustig und un-unterhaltsam), es kitzelt vor allem am Nerv der Zeit. München braucht diese Setzung! Denn erst so wurde deutlich, wie sehr sich das internationale Theater verändert hat, wie Krisen ihre Spuren hinterlassen haben, auch dann, wenn sie nicht direkt thematisiert wurden. SPIELART wurde zur Leistungsschau eines Theaters, das Erfahrungen ermöglicht, wie wir in unserer Zeit stehen und mit unserer Zeit umgehen; auch wenn das so mancher Verfechter der Abendunterhaltung vielleicht gerne anders gesehen hätte. |
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